Liebe Familie, Freunde, Kommilitonen, Pultnachbarn, Verwandte, Bekannte und sonstige interessierte Leser!
Auf dieser Seite könnt ihr meinen Auslandsaufenthalt in Oklahoma mitverfolgen.

Dienstag, 28. August 2012

Wochenende: Party, Host Family, super...!

Nach der ersten Woche Vorlesungen folgte ein super Wochendende! Am Freitag war zunächst eine super Party bei Kaytlin, einer amerikanischen Meteorologin, die das vergangene Semester ein Auslandssemester in Hamburg gemacht hatte. Neben den Austauschstudenten aus Reading und vielen amerikanischen Meteorologiestudenten lernte ich zahlreiche Trinkspiele kennen.
Zwischen 4.00 und 5.00 Uhr nutzte ich zusammen mit den UK-Studenten zum ersten mal Safe-Ride. Nach einem Anruf und einer kurzen Wartezeit wurden wir von einem kleinen Bus abgeholt, der uns dann, wie in der Orientation Week angekündigt, bis vor die Haustür fuhr. Was ein Service!
Nach einem langen Schlaf zog ich in die Sonne an den Pool. Abends ging es dann mit den Meteorologen nach Oklahoma City zu "Bobo's", einer Art Imbissbude, die man angeblich einmal erlebt haben sollte. Und, ganz wichtig: Mit Honey!!!! Bei mir soll es auf jeden Fall das letzte Mal gewesen sein, dass ich diesen Imbiss genutzt habe...totally super smokey fried chicken. So smokey, dass ich mir nicht sicher war, ob ich nicht vielleicht gerade einen fritierten Zigarettenstummel statt eines Hühnerknochen in der Hand halte. Danach ging es erst einmal unter die Dusche, weil wirklich alles von oben bis unten somkey roch...und das, obwohl wir das chicken nicht an der Imbissbude, sondern bei Kaytlin verzehrten.

Der Sonntag selbst verlief ebenfalls ruhig und unspektakul
är. Am Abend lernte ich meine Gasteltern kennen. In der Orientation Week hatte ich mich für eine Gastfamilie beworben und bei Hobbies und wichtigen Anmerkungen unter anderem meine Allergien angegeben...keine Sorge, nur die absolut wichtigen :)
Nun wurde ich von Gan und Nancy als host-daughter aufgenommen. Besonders viel weiß ich noch nicht über sie. Sie sind allerdings sehr nett, beide über 60, haben KEINE Haustiere, fantastisch, und sind sehr unternehmensfreudig. Neben meiner Wenigkeit haben sie noch zwei französische Studenten aufgenommen. Gan freut sich sehr, dass ich aus Deutschland komme, so kann er ein paar Worte Deutsch ins Gedächtnis zurückrufen. Als er in der Army war, war er lange in Deutschland.
Am Sonntag lud uns das Ehepaar zum Eis ein, selbstgemachtes Eis! Und da die beiden über meine Milchallergie Bescheid wussten, haben sie natürlich extra für mich noch "Italienisches Eis" gemacht, wie sie es nannten.
Morgen wollten meine host-parents eigentlich mit mir einen Tagesausflug in einen Naturpark machen, leider habe ich mittags allerdings Vorlesungen, deshalb musste ich leider absagen. Als Trost werden sie nun am Freitag mit mir ein Konzert besuchen! Super :-)

Weitere Pläne sind zum Beispiel ein Tagesausflug am Labor Day (nächsten Montag) in das "Wichita Mountains Wildlife Refuge", ein Refugium von knapp 240 Quadratkilometern, was zu den sehenswertesten Orten Oklahomas zählt. Ich freue mich schon auf die Prärie, Longhorns und Buffaloes! Auch ein Footballspiel steht auf dem Plan für das Semester. 
Es ist einfach unglaublich hier. Und so langsam kann man den Worten teilweise glauben, welche die Präsidentin für internationale Studenten während der Begrüßung am ersten Tag an uns richtete: Wilkommen in Oklahoma! Wilkommen an unserer Universität! Wilkommen in der OU-Family! Wir freuen uns alle, dass ihr zu uns gekommen seid und werden alles dafür tun, dass eure Zeit hier bei uns unvergesslich wird. Wir sind jeder Zeit für euch da und wollen, dass ihr hier die beste Zeit eures Lebens habt!

Ok, für mich haben diese Worte an jenem Tage getrieft vor amerikanischen Stolz. Aber die Bemühungen, jedem Einzelnen gerecht zu werden und eine unvergessliche Zeit zu bereiten, sehe ich jeden Tag. Natürlich liegt es auch an einem selbst, inwiefern man sich hier auf dem Campus integriert und die Angebote annimmt. Doch das muss jeder selbst wissen.

Freitag, 24. August 2012

Fiedler's Extended

Nur, weil ich gerade sehr lachen musste, als ich auf folgende Frage gestoßen bin und ich meine Freude gerne teile:


If the Oklahomans were all pureed into slurry, how many Lloyd Noble Centers could they fill? (You will need to make several estimations here. An image of LNC may help: http://en.wikipedia.org/wiki/Lloyd_Noble_Center . The length of an NCAA baketball court is 28.65 m.


...OK...wer Spaß an dieser Art von Knobelaufgaben hat, soll sich nur melden, wir können uns meine Hausaufgaben auch gerne teilen  :-)

Donnerstag, 23. August 2012

Semesterstart

Am Montag hat das Semester angefangen und mittlerweile hatte ich meine ersten Vorlesungen. Generell läuft der Uni-Betrieb hier sehr anders ab. Eine Vorlesung dauert nur 50 Minuten, findet jedoch drei mal pro Woche statt (für 3 amerik. Credits). In jedem Fach werden insgesamt 3 Prüfungen geschrieben, zwei im Semester und eine große in der letzten Vorlesungswoche. Neben den Prüfungen fließt in die jeweilige Abschlussnote außerdem die Mitarbeit und die wöchentlichen Hausaufgaben ein.

Der Professor zu "Tropical Meteorology"  sieht genauso aus, wie man sich einen Tropenmeteorologen vorstellt und sein Auftreten unterstützt dies. Nachdem wir zunächst ausführlich aktuelle Satellitenbilder analysiert haben ein besonders Augenmerk auf ISAAC gelegt haben (http://www.nhc.noaa.gov/graphics_at4.shtml?5-daynl#contents), wird es in den folgenden Vorlesungen vor allem um El Ninjo/La Ninja gehen.

In "Statistical Meteorology" sitzen wir nur zu zehnt. Der Professor ist absolut klasse. Alles in allem ist dies vorerst die beste Vorlesung, die ich hier höre.

"Climate und Radiation"  war eigentlich mein Favorit, stelt sich aber als absolute Nullnummer dar. Ich habe noch keine Verbindung zwischen der Meteorologie und dem Vorlesungsinhalt herstellen können. Viel eher kommt es mir vor, als würde ich in einem Kurs für amerikanische Allgemeinbildung, Ernährungs- oder Energiewissenschaften sitzen. Dies ist sehr schade, da ich mir sehr viel mehr von der Vorlesung erhofft habe. Während die erste Vorlesung wie eine Quizshow wirkte, in der der Professor überprüfte, was seine Studenten denn alles so wissen (mit der Randbemerkung an europäische Austauschstudenten: "Welcome to America" oder "Welcome to the uncivilized society"), wurden in der zweiten Vorlesung schon etwas härtere Maßnahmen ergiffen. Wie ich später von den Amerikanern erfahren konnte, hatte das, was sich hier abspielte, schon sein Namen:

"Fiedler's Game of Shame"

Spieldauer: 50 Minuten (oder: eine komplette Vorlesung lang).
Anzahl der Spieler: alle Studenten in der Vorlesung + Professor Fiedler
Spielführer: Prof. Fiedler
Ablauf: Fiedler zieht aus der Tüte magischen Inhalts einen Papierstreifen und liest den daraufstehenden Namen eines Studenten vor. An diesen Studenten richtet Prof. Fiedler nun eine Frage, die im Folgenden beantwortet werden muss.
Regeln: 1. Fiedler kann die Identität des auserwählten Studenten anhand des mit auf dem Papierstreifen abgedruckten Fotos überprüfen. 
2. Der Student MUSS sofort antworten und darf bei der Beantwortung der Frage keine Hilfsmittel  hinzuziehen.
3. Wenn der Student die Frage nicht beantworten kann, wandert der Zettel zurück in die Tüte. Weitere Strafmaßnahmen vorbehalten!
4. Prof. Fiedler ist es freigestellt, wie er weiterverfährt, sollte der Student die Frage richtig beantworten. Zum Beispiel: Den Namen des Studenten von alle folgenden Spielrunden erlösen und den Papierstreifen in den Müll werfen oder aber eine neue Frage stellen, in der Hoffnung, dass der Name des Studenten danach wieder zurück in die Tüte wandert...
Ziel des Spieles: Für Studenten: nicht gezogen zu werden.
Für Prof. Fiedler: ???

Nun ja, ich konnte mich bisher glücklich schätzen und war auf der Seite der Gewinner, d.h. wurder noch nicht gezogen. Wie gut, dass die Vorlesungen NUR 50 Minuten lang sind und gerade in dieser Vorlesung ein paar mehr Studenten sitzen...

Um die Absurdität noch etwas auf die Spitze zu treiben, hier ein paar Beispiele aus seinem Fragenkatalog:

What is the power of a microwave?
What is the power of a Car?
How does the energy density of olive oil compare with gasoline?
What is the efficiency of muscles to do work for walking uphill?
Americans typically drive 12,000 miles per year. Assuming they drive alone in cars that get 30 miles per gallon, what fraction of their power needs is devoted to combustion in their automobiles?

Ok...zugegeben, es gibt schon einen gewissen Kontext, in dem die Fragen zueinander stehen, aber schon die zweite Vorlesung damit zu füllen, passt mir nicht wirklich!
Aber, man soll ja immer positiv denken. In diesem Fall heißt der Gedanke wohl: Es kann nur besser werden!


Meine Anschrift

Astrid Eichhorn
K106B
2730 Chautauqua Ave
Norman, Oklahoma 73072-7700

Sonntag, 19. August 2012

Kleiner Besuch im Football-Stadion

Heute hat mich das Free Food ins Football-Stadion gelockt. Außerdem konnte ich erneut bei einer Probe der OU Brass Band zuhören.


Ich habe mich gut eingelebt, bin mittlerweile im Besitz von Handy und Fahrrad, jetzt fehlt nur noch ein Notebook zu meinem Glück^^
 
Morgen habe ich die ersten Vorlesungen im National Weather Center! Am Abend werde ich noch in ein Orientation-Meeting eines der zwei Sinfonieorchester der Uni gehen. Denn wenn alles nach Plan läuft, kann ich mir hier ein Cello leihen und außerdem endlich mal wieder Cellounterricht bekommen. Genau herausstellen wird sich dies am Dienstag, dort habe ich eine Sprechstunde bei dem Celloprofessor...!

Boomer Sooner!

Tag 4 der Orientation Week, Donnerstag, der 16. August, wurde von Studenten der Uni gestaltet. Auf der Tagesordnung standen "Campus Spirit", "OU Student Life" und "Culture of OU". Alles in allem ein sehr lustiges Programm!


Und schnell wurde einem bewusst, was diese Uni neben Qualität ausmacht. Tradition, Internationalität und Gemeinschaft: "Welcome to the OU Family!"

An diesem Tag lernten wir, wie in Oklahoma getanzt wird. Der Hörsaal wurde abgedunkelt und die Anlage wurde bis zum Anschlag aufgedreht.


Nach diesem worming up (morgens um 10 Uhr) folgten chants, feierliche Gesänge und Fangesänge der Uni, die man auf jeden Fall können muss, um im Stadion oder bei Feierlichkeiten nicht negativ aufzufallen.

Boomer Sooner! (College Fight Song).

Oklahoma! (State Song).



The OU Chant.

Alle Studenten in OU sind stolz, Studenten dieser Universität zu sein! Viel von der Atmosphäre, in die OU Familz aufgenommen zu werden, bekam man auf der Eröffnungsfeier der Universität mit. Meine eigene Eröffnungsfeier an der Universität Hamburg habe ich als nichtssagend in Erinnerung. Kein Vergleich also zur OU Convocation im Lloyd Noble Center, wo ein professionelles Brass-Quintett den feierlichen Einzug des Präsidenten mit Chorälen musikalisch untermalt und eine kleine Gruppe der OU Band zum Ausgang die OU Hymnen schmettert, zu der sich das Publikum erhebt und aus voller Kehle mit einstimmt (natürlich mit ausgestrecktem rechten Arm und Zeigefinger, denn: There is only ONE Oklahoma!).







 
Bei meinem ersten Fußballspiel am Donnerstag Abend im Stadion, Oklahoma gegen Nebraska, und gestern beim Volleyball-Testspiel hatte ich die nächste Chance, mich im Singen der Chants zu üben! 


Ein hier sehr wirksames Werbemittel, viele Leute zu einem Event hinzuziehen, ist das Ankündigen von Free Stuff! oder noch besser: Free Food! Mittlerweile bin ich schon im Besitz von 6 OU-T-Shirts, 4 Sonnenbrillen, Kugelschreibern, Picknickdecke, Essensgutscheinen, allerlei Kleinkram und habe in den 7 Tagen, die ich nun hier bin, noch nicht selber kochen müssen :-)

Geweckt wurde ich gestern (Samstag) von der OU Band, die ca. 1 Meile weit weg von mir auf einer großen Wiese für ihren Auftritt im Football-Stadion übte, begleitet von einem lauten Metronom...auch hier wurde die Probe mit dem gemeinsamen Singen des OU-Chants beendet.


Eine Hälfte der Band...sie ist zu groß für ein Foto.

Herrlich! Die zwei Dirigenten auf der Leiter.

Probenende: OU Chant.





Samstag, 18. August 2012

Regeln und Gesetze vs Angebote und Möglichkeiten

Dienstag und Mittwoch der Orientation Week bekamen alle internationalen Studenten eine Einführung in die Regeln und Gesetze Oklahomas und speziell der Universität. Und davon gibt es nicht zu wenige.
Alleine eine Internetverbindung herzustellen, stellte sich als ein aufwändiger Akt dar. Zwar gibt es ganz hervorragendes WLAN auf dem kompletten Campusgelände, doch um dieses nutzen zu können, muss man sich erst durch allerlei Copyright-Bestimmungen und -Informationen durchkämpfen. Doch anders als in Deutschland, wo man die Bestimmungen letztendlich nur durch das Setzen eines einzelnen Häkchens akzeptiert, folgt hier ein Frageblock, der die grundlegenden Aspekte, aber auch versteckte Details abfragt. Erst, wenn man die Fragen alle fehlerfrei beantwortet hat, kann man das Häkchen zum Akzeptieren setzen...und gemeiner Weise ändern sich die Fragen, wenn man zurückblättert, um ein Detail nachzuschlagen und danach zu den Fragen zurückkehrt :-)

Wenn man sich nicht an die Regeln hält, wird der Internetzugang sofort gesperrt, man wird vorgeladen und muss eine Geldstrafe zahlen. Wiedeholt sich die Missachtung der Bestimmungen, wird man für immer von der Uni geschmissen...

Viel härter sind allerdings die Alkoholbestimmungen. Kein Alkohol in der Öffentlichkeit. Kein offensichtliches Betrunkensein in der Öffentlichkeit. Kein Alkohol unter 21 (dies schließt das Halten einer verschlossenen Flasche Bier im Supermarkt mit ein). Kein Schlafen oder Ausnüchtern im Auto, wenn man mehr als 0.8 Promille im Blut hat, und und und...
Außerdem gilt ein absolutes Rauchverbot auf dem kompletten Campus. Der kleinste Verstoß führt schnell zur Inhaftierung und Univerweis.

Auch ein Herr zu Gutenberg hätte es an dieser Uni nicht zu leicht gehabt. Alle einzureichende Hausaufgaben und Arbeiten laufen durch ein spezielles Programm, welches zunächst die Datei auf Übereinstimmungen mit sämtlichen Internetseiten und Literaturwerken überprüft. Anschließend durchläuft das Schriftstück noch eine Datenbank, in der alle seit Existenz der Datenbank eingereichten Arbeiten archiviert werden. Erst, wenn auch hier keine Übereinstimmungen gefunden wurden, gelangt die Arbeit zum Professor. Andernfalls...das selbe Spielchen wie immer, Geldstrafe. Univerweis. Tschüss.


Doch auf der anderen Seite bietet die Universität ein breit gefächertes Angebot an Aktivitäten und Freizeitmöglichkeiten. Irgendwo müssen die Gelder und Studiengebühren, die hier jeder normale Student zahlen muss, ja auch hinfließen. Neben der tollen Wohnanlage genießen alle Studenten freien Eintritt in die Schwimmhallen auf dem Campus, eine riesiges Fitness-Center, eine große Indoor-Sporthalle, Tennisplätze, freier Besuch von Volleyball- und Fußballspielen, ... Nicht zu vergessen sind die zahlreichen Communities, denen man kostenlos beitreten kann.

Des Weiteren gibt es zwei Programme, Safe Walk und Safe Ride, die es einem ermöglichen, nach Einbruch der Dunkelheit sicher nach Hause zu kommen. Denn je nachdem, wo man sich gerade auf dem Campus aufhält, kann man durchaus über eine Stunde unterwegs sein, was alleine in der Dunkelheit nicht ratsam ist. Safe Walk bietet einem zwischen 10 Uhr abends und 3 Uhr morgens Geleitschutz, hierfür genügt ein kleiner Anruf. Safe Ride hingegen bietet die Möglichkeit, sich auch von weiter außerhalb kostenlos von einem Yellow Cab abholen zu lassen. Heathl&Safety stehen hier ganz weit oben!

Ceck In...

Wie erwartet, sollte der erste Tag auf dem Campus der University of Oklahoma und alle folgenden etwas Besonderes werden.
Über DIE Informationsplattform facebook habe ich von einer Gemeinde in Norman erfahren, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, sämtliche Austauschstudenten auf Anfrage von ihrem jeweiligen Standort abzuholen und zum Campus zu fahren. So sparte ihr mir ca. 70 $ Fahrtkosten und lernte auf der Fahrt einen netten Inder kennen, der seit 15 Jahren in Norman lebt und mir viel über die internationale Vielfalt dieser Gegend erzählen konnte.




Angekommen auf dem Campus erwartete mich eine große Party. Nachdem ich meinen Studentenausweis abgeholt hatte, holte ich den Schlüssel zu meinem Appartment. Ich war umgeben von einem live DJ, tanzenden Amerikanern, guter Laune und freundlichen Menschen.





Während meines Auslandssemesters werde ich auf dem Campus wohnen, in einem der Appartments des Traditions Square West.  Dies ist eine seriöse Wohngegend mit Pool, Volleyballfeld, Basketballfeld, Clubhaus mit Billiardtischen und vielem mehr...









Auch das Appartment selbst bietet mehr Luxus, als ich mir im normalen Studentenleben leisten könnte - dem DAAD-Stipendium sei Dank! Insgesamt vier Studenten teilen sich einen Wohnbereich mit voll ausgestatteter Gemeinschaftsküche inklusive Spülmaschine, Wohnzimmer mit DVD-Player und Fernseher, Waschmaschine, Trockner und zwei Bädern.
Zusätzlich hat jeder sein eigenes Waschbecken und Schlafzimmer mit Full-Size-Bed, Schreibtisch, Kommode und begehbarem Kleiderschrank.

Was mich allerdings am Einzugstag erwartete, war eine gähnende Leere. Kein Geschirr. Keine Bettdecke. Kein Kopfkissen. Nichts.










 Also wurden alle Austauschstudenten erst einmal zum Walmart gefahren, um dort von A-Z alles zu besorgen. Danach war nur noch Entspannen angesagt...


Bevor ich es vergesse: Meine room mates, oder kurz: roomies, zwei Schwedinnen und eine Südkoreanerin, scheinen auf den ersten Blick auch sehr nett und umgänglich zu sein. Trotz des Haustier-Verbotes bekommen wir außerdem "netten" Besuch von etwa zeigefingergroßen, heuschreckenartigen Tieren und draußen läuft einem immer wieder eine Kröte über den Weg.

Meine Roomies, von links: Ida, Ellinore und Tracy (eig. Eunsol).
 

Sonntag, 12. August 2012

How are you today?

Diese oder ähnlich formulierte Fragen habe ich in den vergangenen Tagen gefühlt 100 mal gestellt bekommen. Drei weitere Tage sind mittlerweile vergangenen und ich habe die freien Zeit genutzt, mein neues Umfeld zu erkunden. Mein erster Tag in Downtown Oklahoma war von Anfang bis Ende ein Abenteuer! Meine Erfahrung vom Vortag, man erledigt nichts zu Fuß, was mehr als 500m entfernt ist (außerhalb des Stadtzentrums gibt es keine Fußgängerwege), ließ mich als Erstes überlegen, WIE ich die knapp 3 Meilen bis zum Zentrum zurücklegen sollte.
Taxi? Trampen? Bus?
Ich entschied mich für den Bus, schließlich sollten diverse Haltestellen in unmittelbarer Nähe sein. In der Theorie ein einfacher Plan - in der Praxis stellte sich die Suche jedoch als deutlich schwieriger heraus. Nachdem ich unbewusst schon an zwei Bushaltestellen vorbeigelaufen war und immer noch ziellos die Straße Richtung Zentrum entlang lief, hielt neben mir ein PKW, ein Amerikaner streckte den Kopf aus dem Fenster und fragte, wo ich hin möchte. Nach 3 Sekunden ratinaler Überlegungen saß ich auf dem Beifahrersitz. Die nächsten 20 Minuten bewiesen, dass ich alles richtig gemacht hatte. Denn ich hatte einen lustigen Taxifahrer und Touristenführer in einem - all for free! Da ich kein richtiges Ziel hatte, wurde ich einmal quer durch die Stadt gefahren und bekam viel über diese und einzelne Gebäude erzählt. Nach 5 Minuten hatte ich die Telefonnummer des Amerikaners und das freundliche Angebot, jederzeit anrufen zu dürfen, wenn ich Hilfe brauche oder mich langweile. Er habe das ganze Wochenende frei und könnte mit mir erwas in der Stadt unternehmen oder mit mir an einen der umliegenden Seen fahren, Baden. Ein Tag in Oklahoma City und schon ein Date? Ich spürte, dass dies keinesfalls die Intention des Amerikaners war, sondern alles allein Ausdruck seiner Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit war, die mir im Folgenden an fast jeder Straßenecke begegnete, doch man sollte sein Glück nicht herausfordern^^ Schließlich ließ ich mich am Busbahnhof rauswerfen, um von dort eigenständig die Welt zu erkunden.




Mit dem kostenlosen Bustransfer fuhr ich nun quer durch die Downtown. Die altmodisch-klassischen Trolleys sind absoluter Kult und sollte niemand missen, der einmal hier ist.



So tingelte ich quer durch Oklahoma. Und immer, wenn ich einen Moment innehielt, um mich zu orientieren, zu verschnaufen oder einfach nur die direkte Umgebung wahrzunehmen, hörte ich eine Stimme neben mir: "How are you today?" und neben mir stand ein Officer oder Fußgänger, der mir seine Hilfe anbot. Oft entwickelte sich daraus ein nettes Gespräch. Ich bin überwältigt von der amerikanischen Mentalität, wie man sie auf der Straße vorfindet, oberflächlich hin oder her, dass sei dahingestellt, ist in diesem Moment aber auch völlig belanglos. Als Fremder schätzt man es, als Gast und Ausländer in einem anderen Land von allen Seiten das Gefühl geschenkt zu bekommen, willkommen zu sein.


Weitere Impressionen der Stadt sollen in den folgenden Bildern festgehalten werden: (diese folgen in den nächsten Tagen...)


Zurück zum Motel ging es mit dem Bus, so dass sich das Rätsel der Bushaltestelle schließlich auch noch löste.

Bushaltestelle :-)


Busbahnhof Oklahoma City.












Grenzenlose Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft ist auch das, was ich bereits in den letzten Monaten per E-Mail von der University oft Oklahoma entgegengebracht bekommen habe. Morgen ist es so weit, es geht auf den Campus - Check in, Wohnungen beziehen und Begrüßung aller Austauschstudenten. Ich bin sehr gespannt, was mich dort erwartet - gut wird es auf jeden Fall!

Donnerstag, 9. August 2012

Der erste Tag

Bei Temperaturen von 106°F habe ich heute eine kleine Erkundugngstour durch das nahe Umfeld meiner vorläufigen Unterkunft gemacht, einen Getränkevorrat eingekauft und mich sonst von der langen Reise erholt. Mein Zimmer mit wlan, xxl Flachbildschirm, Klimaanlage und kingsize bed lud zum Entspannen ein, so dass ich morgen frisch erholt die Innenstadt aufsuchen kann!

Na, wo soll die Reise für den jungen Herrn denn hingehen?



Am Mittwoch, dem 8. August, war der große Tag gekommen! Der check-in lief quasi reibungslos ab und bis auf die Frage, wo der junge Herr denn hinreisen möchte, verlief das Interview ohne Komplikationen :-)
Boarding am Frankfurter Flughafen.
Pünktlich um 11:20 Uhr startete mein Flieger von Frankfurt Richtung Newark. Dort hatte ich 6 Stunden Aufenthalt, von welchen über 2 Stunden für die Immigration und Zollkontrolle draufgingen. Bei meinem Anschlussflieger stellte sich heraus, nachdem alle Passagiere bereits mit festgezogenen Sicherheitsgurten auf ihren Plätzen saßen, dass es Probleme am Flugzeug gab. Da diese nicht zu beheben waren, musste die komplette Besatzung aussteigen und der Frachtraum wieder entladen werden. Dann musste auf das nächste freie Flugzeug der Airline gewartet werden, sodass sich der Abflug um mehr als 2 Stunden verzögerte. Die Amerikaner selbst nahmen es mit einem Lächeln hin und im Gespräch mit ihnen stellte sich heraus, dass die Airline die Deutsche Bahn der USA ist :) Alles klar! Ca. 2 Uhr Ortszeit landete ich am Will-Rogers Airport in Oklahoma City und ließ mich auf direktem Weg zu meinem Motel fahren, wo ich auch um 2:30 Uhr herzlich empfangen wurde.

Zuletzt ein paar Fotos aus dem ersten Flieger...