Wieder eine Woche vorbei...und auch in Oklahoma muss der Sommer langsam dem Herbst weichen. Diese Woche ist es sehr kalt geworden, auch hier liegen die Tageshöchsttemperaturen momentan um die 10°C. Aber nächste Woche wird es zum Glück wieder wärmer.
Es ist schön, in so kurzer Zeit bereits gute Freunde gefunden zu haben. Menschen, die für einen da sind und einen auffangen, wenn man selbst lieber zu Hause bei der Familie wäre. So habe ich in der vergangenen Woche kalte, graue Nachmittage mit heißem Tee und guten Gesprächen überbrücken können.
Freitag Abend war ich zusammen mit Elle, Sydney, Nathan und Whitney mal wieder bei einem Mexikaner . Es geht nichts über das gute mexikanische Essen!
Am Samstag bin ich dann mit Nathan und Sydney nach Oklahoma City gefahren. Dort haben wir (nach leckeren Tacos) das Konzert der OKC PHIL besucht, "Songs of Land and Sea". Auf dem Programm standen Kamarinskya (Glinka), Four Sea Interludes (Britten), Galanta Dances (Kodály) und das D-Dur Violinkonzert von Brahms. Hierbei hatte ich die große Ehre, Mr. Gil Shanam als Solisten live zu erleben. Wow!!!
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Wenige Minuten vor Konzertbeginn. |
Voller Aufregung und Spannung saß ich auf meinem Platz. Endlich betrat der Dirigent die Bühne, das Orchester erhob sich, der Dirigent verbeugte sich kurz, dann nahmen die Musiker wieder Platz. Ich atmete tief ein, als sich der Dirigent dem Orchester zuwandte und den Dirigentenstab anhob. Immer wieder ein schöner Augenblick, der nie langweilig wird. Doch wenige Hundertstel später erlebte ich etwas völlig Unerwartetes. Es kam so überraschend, dass ich es kaum mitbekam, als plötzlich das komplette Orchester wieder stand (mit Ausnahme der Celli wirklich alle!). Mit ihm erhob sich nun jedoch auch das Publikum und ich taumelte ebenfalls gerade noch rechtzeitig in den Stand. Dann schallte die Nationalhymne durch den Konzertsaal! Alle sangen voller Inbrunst "Oh, say can you see!" - Mann, das war ein Sound! Das hat was und schafft eine ganz besondere Atmosphäre. Amerika, Amerika, du überraschst mich immer wieder :-)
Auch die folgenden Stunden waren ein klanglicher Genuss der besonderen Sorte. Es war ein sagenhaftes Konzert, das beste, was ich bisher selbst gehört habe. Und das Ganze für schlappe 5 Dollar! Einfach der Wahnsinn.
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Blick auf das Foyer. |
Ich warte ja immer noch sehnsüchtig auf den Tag, dass man auch in Hamburg einmal die Erkenntnis macht, dass es keinem weh tut, an der Abendkasse Restkarten für Studenten für wenige Euro zu verkaufen. Es kommt immer noch mehr Geld rein, als wenn die Karten gar nicht verkauft werden...und die Konzerthäuser sind voller!
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